Donnerstag, 1. Dezember 2005

Was bleibt

merkt man beim Loslassen und nicht beim Festhalten.

Suche nach Freiheit

Eine Antwort auf ricores Beitrag, der sich Antworten gewünscht hat.
Nun, ich habe es eigentlich nie richtig geschafft, an Gott zu glauben. Als Kind wohl irgendwie, ich bekam es so gesagt, und in der frühen Pubertät hatte ich so einen regelrechten neurotischen Betzwang. Ich faltete immer mal,wenn ich hoffte, keiner merkt´s, schnell die Händchen, damit Gott merkt, dass ich artig an ihn denke.
Diese Phase verging aber ganz von selbst, ohne dass ich das recht registrierte, es könnte wohl auch am Alter gelegen haben!
Vor einiger Zeit schon begann ich mich vage für den Buddhismus zu interessieren. Eine Religion, die ohne personalen Gott auskommt. Und die für mich tatsächlich eher eine Sache der Erfahrung ist, als dass man sie glauben müsste. Oder überhaupt nur einfach glauben könnte. Ich gebe zu, dass ich ebenfalls die Auseinandersetzung mit einer spirituellen Richtung suche, um mir das Leben erträglicher erfahrbar zu machen. Und dass ich keinen Standpunkt gefunden habe, in dem ich das ganze Elend stabil und zuversichtlich, da europäisch-aufgeklärt, zu nehmen wüsste. Vermutlich bin ich zu sehr neurotisch-verhext qua Sozialisation und unsere Kultur ist es ja auch. Übungen im Loslassen sind mein Versuch.
Aber ich sehe mich nicht imstande, den Buddhismus zu erklären. Ein wunderbares Buch ist "Der Mönch und der Philosoph", geschrieben von Vater und Sohn (Jean-Francois Revel & Maurice Ricard). Der Vater ist ein bekannter französischer aufgeklärt-atheistischer und politischer Philosoph, sein Sohn hingegen hat sich gegen eine glänzende Karriere als Naturwissenschaftler entschieden und ist heute ein wichtiger Begleiter und Übersetzer des Dalai Lama. Der Dialog der beiden ist ausgesprochen spannend.

Mittwoch, 30. November 2005

Ach

Ich bin ein wenig traurig. Ich habe es nicht geschafft zum Vortrag zu gehen. Und mich selbst fast ausgezählt. In engen Straßen bin ich beinahe (!) in andere Autos gerast, beim Tanken Benzin statt Super eingefüllt, was mir auch schon Jahre nicht mehr passiert ist. (Hiermit sei allen rein informativ gesagt, das ist nicht weiter schlimm.)
Ich war sehr durch den Wind, wusste noch nicht mal wovon. Habe aber den ganzen Tag (wieder) eine Sitzung verbracht mit einer Leitung mit gräuslicher Ausstrahlung. Deppressiv. Maskenhaft. Unfähig. Passiv aggressiv. Jungenhaft, greisenhaft verklemmt.
Ich machte die Phasen durch, in schweres Mitgefühl zu verfallen und es dann doch wieder nicht zu ertragen, warum das alles so sein muss. Warum ein Mensch so offensichtlich leiden muss bei der Arbeit mit Menschen. Warum alle sich das anschauen, inklusive mir, und nicht "dazwischen" gehen. Warum man sich in ihm sieht und sich gegen ihn.
Ach ja.

Zum Glück

ist morgen Abend dieser Vortrag. Es wird mal wieder Zeit für buddhistisches Futter.
Heute vormittag habe ich mich etwas erholt, den Termin weit weg so gelegt, dass ich recht ordentlich langsam machen konnte. Meditieren ging sehr leicht. Ich dachte nur "heilsam" - genau so fühlte es sich an. Und ich konnte tatsächlich auf den Buddha meditieren, sozusagen, gerne stelle ich mir vor, wie er da 49 Tage Zeit zum großen Abstand hatte und auf einmal öffnete sich etwas.
Danach hatte ich weniger schlechtes Gewissen, dass ich meine Zeit mit Dingen verbringe, die so nicht in meiner Arbeitsplatzbeschreibung stehen. Tatsächlich ist es wesentlich sinnvoller zur rührenden Frau H. zu fahren, und ihre ernstgemeinten Bemühungen um behinderte Menschen zu unterstützen. Wenn es immer so wäre wie mit ihr, würde mir mein Job richtig gefallen.
Na, da war wieder ein bisschen Lug und Trug dabei, wie ich mir den Tag da so raus- und zurechtschneidert habe. Buddhistisch gesehen soll man ja nicht lügen und trügen, aber manchmal frage ich mich, wie man in dieser Welt dann etwas Sinnvolles machen soll.

Montag, 28. November 2005

Danke

Konfuzius: Jene, deren Weg nicht der gleiche ist, können einander nicht beraten.


Von wo anders.

Donnerstag, 24. November 2005

Merkelei

nennt der Freund, R., es, der sich so herzig meldet.
Und meint:In spätestens vielleicht zwei Jahren bricht die Alles-wird-gut-Phase an.
Ich meine: Sie hat schon angefangen, weil und wenn wir sowas denken können. Und weil es Freunde gibt.

Mittwoch, 23. November 2005

Ich

Ich habe das Auto kaputt gemacht.

Na und.

Gibt es entspanntere Momente, als wenn man "na und" sagt? NÖ.

Dienstag, 22. November 2005

Die Zeit rast

auf eine seltsame Art und Weise. Es ist gerade mal Dienstag und mir scheint, als gehe die Woche dem Ende zu.
Das ist seltsam und mir doch eher sehr unbekannt. Ich kann es noch gar nicht deuten.
Kroch sie nicht immer, in der letzt vergangenen Zeit, die Zeit, in sich, und viel zu zäh.
Wieso läuft sie mir jetzt davon?
Und wohin?

"Altersvorsorge"

Morgens, halb wach, Atemkonzentration, leichte meditative Anflüge.

Drei Worte erscheinen, die etwas bedeuten, eine Frage.

Ich habe die Worte und die offene Frage - ohne Fragezeichen, es ist auch nur ein Wortgeschnipsel, hinter dem sich etwas offenes verbirgt - auf einen Zettel geschrieben, die Farben gewählt und das trage ich jetzt bei mir.

Sehr beruhigend erst mal.

Montag, 21. November 2005

Wenn

wir nur schreiben könnten,
und müssten nicht leben.

Was wär das alles einfach.

(Vielleicht muss "man" doch wieder politisch werden. Das Elend ist einfach zu groß, die Verschwendung....)

Gegenwärtig

Es ist dieser glatte Tisch, den ich abfingere.
Und das unglaublich schöne Herbstblatt, das mir jemand hinlegte.

Das schöne Brot

Heute morgen wieder. Ich sauer, weil ich das alles nicht gebacken krieg. Und Montag!
Nein, jetzt keine Brötchen holen!
Ich sage ihm, dass ich noch dieses Kartoffel-Schnittbrot gebunkert habe und wenn es nur reichlich belegt wäre.

Später sitze ich im Büro und esse zwei artig belegte Schnittchen und empfinde das, als wäre mir nie besser etwas bekommen.
Das 1.Mal denke ich an meinen Schulranzen früher, in dem all diese Brote verschimmelten, und ich denke das 1. Mal nicht mit Kinderscham daran, sondern mit Dankbarkeit. Mütter dieser Welt, ihr habt´s echt schwer.

Ich sitze hier

höre Bässe von oben und wie der andere (Computer) fast schon vogelzwitschernd Laut gibt - dort.
Jetzt verstehe ich auch, warum mir so fröstelig ist, das Fenster ist offen.
Deswegen diese heimeligen Geräusche.
Im Roman bekäme ich jetzt gleich eine Mail.
But this is not a love song.

Freitag, 18. November 2005

Buddhismus...

Handlungsspektren ändern sich.
Die Köppe und Nervtöter sind alle noch die gleichen, ihre Bedeutung NICHT.

Ach ja!

Jürgen Busche spricht eine wunderbare Empfehlung aus, die unbedingt wiedergegeben werden muss: "Wer zwei, drei Tage frei hat, fahre in ein schönes Hotel in bezaubernder Landschaft. Er achte auf guten Rotwein und auch sonstige Freuden. [...]"

Und lese dann dieses Buch.

Revolutionäre Träume

...ja im Ernst ...
Eine sehr schöne Nacht sozusagen.
In der ich die Bekanntschaft eines serbisch/kroatisch/rumänischen anarchistischen Intelektuellen machte, der Weizenbier trank und dabei schrieb und sprach.
Nicaraguanische Sandinistas fuhren in fröhlich-revolutionärer Laune in einem großen geschmückten Cabriolet los.
Ein kleiner Traumstresstropfen, dass ich mal wieder ständig irgendetwas zu packen hatte, das rings um in großen Mengen auf zu sammeln war. Abreise der Gruppe. Ich wusste nicht, ob ich es zeitlich schaffe. Anders als sonst, stellte sich aber heraus, dass der Termin von zehn auf elf Uhr verlegt war. (Ich komme heute morgen ins Büro und stelle fest, dass der Termin mit meiner Chefin gar nicht um zehn, sondern um elf ist.)

...
Solche Träume lassen sich sehr schwer beschreiben, zumal ich es müdigkeitshalber nicht hinbrachte, sofort Notizen zu machen. Und dass ich so glücklich war beim Aufwachen, wie soll ich das in Worte fassen?

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