Dienstag, 17. Januar 2006

Instant Karma

Wow! Was für ein Erlebnis.
Den ganzen Tag schon schnabuliere ich mal zwischendurch in dem unten schon zitierten Buch "Glücklich wie ein Buddha" von Thomas Hohensee.
Ein äußerst wohltuendes Buch, eine gelungene Mischung aus westlicher Psychotherapie und dem Geist des Buddhismus. Nix Predigt. No show. Wohltuend humanistisch.
Heute abend dann gehe ich zum Mexikaner, dem einzigen Lokal in meiner Umgebung, das wohltuend ist - dennoch finde ich mich oft etwas stupide, wenn ich abends (schon) wieder dahin gehe. Aber ich tue es, trinke Bier und esse Kaktus-Lasagne, genieße, und genieße noch mehr, währenddessen in diesem Buch zu lesen und mir manches in mein Aufschreibbuch zu notieren.
So vergehen etwa zwei glückliche Stunden, währendessen ich - rein theoretisch - gelernt habe, dass man auch schwierige Situationen bewältigen kann.
Ich trete etwas beseelt von diesem Buch - die Erkenntnisse lassen sich unmöglich so kurz zusammenfassen - raus in die dunkle, kühle Nacht. Der Boden ist sehr glatt geworden. Mein Auto habe ich die Straße runter abgestellt und habe für diese kurze Zeit das wichtige Technik-Equipement: Dienst-Note-book der Kollegin mit allen höchst wichtigen Daten sowie Beamer im Kofferraum gelassen. Macht man nicht, macht man doch, ist mir heute egal, wer bricht schon ausgerechnet heute meinen Kofferraum auf?!
Beim Rausgehen aus dem Lokal greife ich automatisch in meine Manteltasche nach dem Autoschlüssel, den ich demnächst brauchen werde. Ich greife in die schönen orangefarbenen Handschuhe, die ich so mag, die heute aber nicht nötig sind, weil es wärmer wurde. Ich finde außerdem ein paar Münzen Kleingeld. Autoschlüssel ist da keiner. Um es kurz zu machen: Auch bei intensiver Suche sonst nirgends. Im Lokal hatte ich den Tisch und meine Sitzbank abgeguckt als ich ging, da war nichts mehr.
Es ist unerklärlich, denn ich weiß noch den Moment als ich abschloss, aber so unerklärlich es auch sein mag, der Schlüssel ist nicht da.
Ich habe eine erstaunliche Ruhe. Bricht jetzt schon der Moment an, wo ich beweisen kann, dass ich eine Heldin bin, weil auch eine schlimme Situation gut ausgeht? Das Schlimmste wäre, ich hätte den Schlüssel am Auto stecken gelassen und das Auto wäre jetzt weg und der hochwichtige Inhalt, der natürlich nur heute drin war, auch. Das wäre ein klarer Fal von: Was schief gehen kann, geht schief. Ich bin immer noch ruhig und denke mir tatsächlich aus, wie ich aus dieser schlimmstmöglichen Situation als bewältigende Heldin hervorgehe.
Ich bin in einer absoluten Na-und-Stimmung, die ihm mal so gut gefiel. Heute jedoch bin ich es unmittelbar, nicht erst am Tag drauf.
Ich vermute stark, dass ich Zuhause einen Ersatzschlüssel habe. Ich müsste also nach Hause latschen, den holen, das Problem, wo der andere abgeblieben ist, wäre nicht gelöst. Mittlerweile sehe ich, jetzt etwas raubereift, meinen Wagen stehen. Er steht da noch. Und während ich näher komme, sehe ich, dass da ein Mensch versucht, mit einem Schlüssel, ob er passt. Das weiß ich auch sofort, der will nicht klauen, der hat wirklich und gerade eben im Ernst, als ich nach zwei Stunden wieder komme, meinen Schlüssel gefunden. So ist es auch, der lag wohl auf der Straße. Der Hammer: Da lag er wohl so lange, bis ich meine Lasagne gegessen, mein Bier getrunken, mein Buch gelesen hatte. Und genau jetzt, wo ich komme, findet ihn jemand.
Ich bedanke mich überschwänglich und ausgelassen. Zweimal, sage enthusiastisch, dass ich gerade meinen Glauben an die Menschheit wieder gefunden habe. Ich denke, jetzt mal langsam, sonst wirke ich zu verstrahlt. Zwei Menschen waren mit diesem Schlüssel beschäftigt, wer weiß wie lange schon. Eine schicke Blondine im roten Sportwagen und der studentisch aussehende junge Mann mit Wollmütze, Bart, Parka, Typ evangelische Studentengemeinde. Ich nehme den Schlüssel, hole endlich Beamer und notebook aus dem Auto, wundere mich fast nicht, sondern verfalle einfach in die Freude einer Neu-Gläubigen.
Im Nachhinein frage ich mich, ob die beiden sich jetzt grämen,dass ich mich nicht authorisiert habe, überhaupt Besitzerin dieses Fahrzeugs zu sein. Im Grunde hätte ich mir gerade ein Auto unter den Nagel reißen können. Aber Quatsch, alles an der Situation war stimmig.
Nein, ich will hier kein Heil predigen, genauso wenig wie Herr Hohensee es tut. Nur habe ich direkt nachdem ich davon las, das Erlebnis von Freude und Glück in einer unvollkommenen Welt mit unvollkommenen Menschen gehabt. Und das Erlebnis einer unglaublichen Gelassenheit bei mir selbst, wo ich mich sonst immer fürchterlich in Suchsituationen aufrege, aus dem Stand.
Jetzt male ich mir ein wenig aus, dass Herr Hohensee auch ein kleiner, unvollkommener Ego-Surfer ist, der irgendwann seinen Namen in diesem Blog findet und einen Kommentar hinterlässt. Aber das hat Zeit.

Bewegung

Stellen Sie sich vor, Sie stünden auf einer wackeligen Scheibe, die sich in verschiedene Richtungen bewegt. Sie können Ihr Gleichgewicht nur halten, in dem Sie sich auch bewegen. Reagieren Sie zu schwach oder zu stark, stürzen Sie. Die Ausgleichsbewegungen müssen wohldosiert sein.

(Thomas Hohensee,
Glücklich wie ein Buddha)

Möglichkeiten

Wer nur eine Möglichkeit hat,
ist in einer Zwangslage.
Wer zwei Möglichkeiten hat,
steckt in einem Dilemma.
Wer drei Möglichkeiten hat,
kann frei wählen.

(Moshe Feldenkrais)

Was immer es sei

Wenn aber eine große Freude aufkommt, die Herausforderung zu akzeptieren und zu bestehen ...

Mittwoch, 11. Januar 2006

Großzügigkeit

Gib blind, nimm sehend.

Samstag, 7. Januar 2006

Wach werden

Ich lerne S. kennen, der aus dem Iran geflüchtet ist, weil er mit seinen literarischen und sexuellen Vorlieben dort niemals sicher leben könnte. Diese sind einfach nur frei, freier als mancherorts die Polizei erlaubt.
S. macht uns darauf aufmerksam, wie wenig uns das Unrecht in anderen Teilen der Welt schert, wir bleiben da pauschal und vorsichtig. Das stimmt. Und wollen immer "tolerant" sein. S. sagt, man kann nur tolerieren, was man kennt. Es kann keinen Zweifel geben: Eine Macht, die sich auf religiöse Dogmen gründet, und den Menschen viel Vitales verbietet - insbesondere, aber natürlich nicht nur, den Frauen - da gibt es nichts zu "tolerieren", basta.
Andererseits beschäftigt mich wieder verstärkt der Tibet - und auch hier bin ich einigermaßen unwissend, um es mal mir selbst gegenüber höflich aus zu drücken.

Freischwimmer

Wer zu neuen Ufern will, muss losschwimmen.

Freitag, 23. Dezember 2005

Angst

"Es gibt eine Angst, die macht klein.
Die macht einen krank und allein.
Und es gibt eine Angst, die macht klug.
Mutiger, freier von Selbstbetrug."

von André Heller
via

Donnerstag, 22. Dezember 2005

Pommes mit Schranke

...bisher wusste ich absolut NICHT, was das ist.
Dann erklärte er mir es, der frischgebackene Doktor.
Und wie er danach erst mal, unbedingt, eine ganz große Portion...
Ich wusste nie, was ich von ihm halten soll. Aber er wurde mir lieb.

Sei dein eigener Zeuge

Ich muss niemanden überzeugen.

Dass ich überzeugt bin, reicht als Haltung, die die Türen öffnet.

Mittwoch, 21. Dezember 2005

...

und ist es nicht erschreckend dass trotz der milliarden, die ständig gespendet werden, der gesamtzustand nicht verbessert wird? das kann eben geld allein nicht, das kann nur freude.

via www.salamandra.de

Montag, 19. Dezember 2005

Reime

Eben dachte ich:
Wenn ich mir nur auf alles einen Reim machen könnte, dann könnte ich es er-füllen und leben.
Ja, aber, dann kann ich es doch auch so... dachte ich dann.
Entsteht vielleicht der Reim des Lebens, in dem man erlebend die Lücken füllt? Ach so.
Das erfordert Mut - und Gelassenheit.

Noch ein Fundstück

"Wenn du willst, was du noch nie gehabt hast,
dann tu, was du noch nie getan hast."


von ricore.

Zuspruch des Tages

Was immer Du tun kannst und wovon Du träumst- fange es an.
In der Kühnheit liegt Genie, Macht und Magie. (Goethe)


Eine Kollegin per Mail als Weihnachts- und Neujahrswunsch.
Mein Motto für 2006.

Donnerstag, 15. Dezember 2005

Richtigstellung

Du musst wohl deine Richtung finden. Schlimmer: Du weißt wohl nicht, was du willst.
Schrecklich, ich reagiere allergisch. "Neurotisch".
Die Menschen sind verschieden. Wer eher immer nach dem "Wer A sagt, muss auch B sagen"-Schema erzogen wurde, wie meine Wenigkeit, denn im Zustand des Erzogenwerdens ist man ja immer eine Wenigkeit, neigt zu Blockaden.
Verirrt und verwirrt sich deswegen.
Mit starken Beinen und mutigem Herzen kann man loslaufen und die Richtung suchen und verändern.
Andererseits, die Richtung wissen, richtig stellen, sich richten,das nutzt gar nichts, wenn die Kraft nicht reicht.
Jeder Mensch ist eine Welt und der Kompass im Innern verborgen, der zum Erkennen und Sicherwerden einlädt.

Forschung. Risiko. Überraschung.

Wer sich intensiv und bewusst treu bleiben will,
erlebt jeden Tag Abenteuer. Nie wieder Langeweile.

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