Mittwoch, 1. November 2006

Die andere Hälfte der Wahrheit

...Mitgefühl ohne Macht führt zur Erschöpfung...

Alles

Wir haben schon alles, was wir brauchen. Es ist nicht nötig, besser sein zu wollen.
All die Zwangsvorstellungen, die wir uns auferlegen - die dauernde Angst, schlecht zu sein, die dauernde Hoffnung, gut zu sein, die Identitäten, an die wir uns so heftig klammern, die Wut, der Ärger, das Suchtverhalten -, all das kann unseren ureigenen Reichtum nicht antasten.

Diese Vorstellungen sind wie Wolken, die vorübergehend die Sonne verdunkeln. Doch die Sonne, die Wärme und der Glanz eines jeden von uns, ist die ganze Zeit über da. Sie ist, was wir sind. Wir sind nur ein Augenzwinkern vom Erwachen entfernt.

Pema Chödrön

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Selbstbewusstsein

Wenn wir über Altruismus und das Wohl der anderen sprechen,
dürfen wir nicht der Vorstellung auf den Leim gehen, dass wir unser Eigeninteresse außer acht lassen,
uns selbst vernachlässigen oder zu einer Art passiver Nullnummer werden sollen.
Das zu begreifen halte ich für wichtig, alles andere
wäre ein arges Mißverständnis. Die Form von Altruismus, die sich auf das Wohl der anderen konzentriert, entwickelt sich aufgrund von großem Mut, einer sehr offenen Einstellung und starkem Selbstbewusstsein - und das in einem solchen Maße, dass der Betreffende jene Selbstbezogenheit, jene Selbstverliebtheit, die
tendenziell unser Leben bestimmen, in Frage zu stellen vermag.
Um dazu in der Lage zu sein, benötigen wir ein starkes
Selbstbewusstsein und echten Mut, weil diese Tendenzen offenbar so fest in uns verankert sind.

Daher erkläre ich den Menschen gewöhnlich, dass jemand, der dieses altruistische Ideal verkörpert, ein Bodhisattva, paradoxerweise ein Mensch mit sehr starkem Selbstbewusstsein sein muss. Denn ansonsten kann er oder sie nicht die notwendige Hingabe und den erforderlichen Mut aufbringen. Sie sollten keineswegs meinen, bei der altruistischen Geisteshaltung, von
der wir sprechen, handle es sich lediglich um einen passiven Zustand, in dem man sich mit frommen Wünschen begnügt.

-- Dalai Lama

Aus dem Buch "Ohne Anfang, ohne Ende" von S.H. Dalai Lama

Mittwoch, 11. Oktober 2006

aha...

erst kürzlich berichtete ich der äußerst lieb gewonnenen freundin von einem für mich wirklich sehr neuen phänomen: selbst noch in der zeit des psychischen ausnahmezustandes, eines wirklich erdenklich schlimmen, NOCH kann ich es nicht anders, wenn bricht, aufbricht, reißt, zerreißt... und ich bewältige mit allerletzter strikt ver-rückter beobachtung..., doch selbst dann also, war es mir plötzlich möglich, die wäsche zu waschen, ein bisschen einkauf zu besorgen. und zwar automatisch und ohne neurotische schwere. ohne grübeln, einfach tun.

in dieser zeit wartete ich diverse tage lang auf SERGE KAHILI KINGS buch "Der Stadt-Schamane". heute endlich kam es, und natürlich steht es da:

Wenn sie beabsichtigen, quer durchs Zimmer zu gehen, folgt auf die Absicht die Wahrnehmung, dieser wiederum die Tat. Ein beherrschender Stil im Umgang mit dem Ku bedeutet, daß Lono ständig das Ku überwacht und korrigiert, um sicherzustellen, daß dieses nichts Verkehrtes tut. Im allgemeinen sind die Folge solcher Kontrolle steife und ungelenke Bewegungen, schlimmstenfalls verkrampft oder spastisch erscheinende Schritte (wenn es überhaupt zur Bewegung kommt.) Zum kooperativen Stil gehört, daß das Lono die Absicht behält und dem Ku zutraut, daß dieses so handelt, wie es zu handeln bereits weiß. Im allgemeinen folgt daraus reibungslose, weiche Fortbewegung, bestenfalls sogar flüssige, ja anmutige Bewegung. Der unbeherrschte Stil führt gewöhnlich dazu, daß man überhaupt nie auf die andere Seite des Raumes gelangt, weil zuviele lustvolle oder zusätzlich wichtige Dinge die Aufmerksamkeit ablenken.

Zur Erläuterung: das Ku ist in etwa das Erfahrungs-Körper-Vermögen, das automatisch kann, was es kann, dem es zu vertrauen gilt! Das Lono ist der bewusste Verstand, der Entscheidungen zu treffen hat, Absichten zu erklären - und dann am besten richtig und stark. Und dann kann es sich wieder raus halten, denn der erfahrungsgelehrte Körper, weiß ja wie es geht. Und weiß es besser, wenn ihm kein Mißtrauen entgegenkommt.

und das stimmt!

Alles weitere bei Serge Kahili King... kuckst du Bücherliste neben.

[edit] also da steht es jetzt als cd, das gibt es aber immer noch auch als buch, wenn auch nicht bei amazon, sondern buecher.de, zum beispiel.

Sonntag, 8. Oktober 2006

Eigen-Zeit

An Tagen der Angst und Auseinandersetzung, des furchtsamen unverhinderbaren Rückzugs, geschieht (mir) gerne ein seltsames Paradox: Die Zeit spaltet sich in eine doppelte Befürchtung. Sie sei zu kurz, die zur Verfügung stehende, um das zu Erledigende (Befreiung?) zu erlangen in ihr. Sie sei zu lang, zu lang-weilig, bedrängend darin, sie spüren zu müssen, als Daseiende, ohne Inhalt und Fülle. Und doch mag es mit dieser Erkenntnis möglich sein, ihr selbst zu lauschen – und jedem Moment zu lauschen, so wie er da ist. Um wenigstens die Zeit, die Eigenzeit von dieser peinigenden Polarität zu erlösen. In vollstem Bewusstsein vielleicht.

Montag, 4. September 2006

Im Schlaf

geht nichts verloren
es wacht
und wächst
nur
nur?

Mittwoch, 30. August 2006

Verströmen

Das Spannungsfeld zwischen Festhalten und Loslassen wird besonders anschaulich
in den zwei Grundhaltungen des Buddhismus:
Ich bin Buddha, ich bin nicht Buddha! Einerseits trennt uns immer nur ein Hauch von
der Erkenntnis unserer wahren Natur, andererseits ist
jedoch die Einsicht in die Unvollkommenheit und Vergänglichkeit unserer Existenz
die wichtigste Grundlage für die Praxis von Mitgefühl. Sich verströmen bedeutet
immer auch Hingabe.
(dr. ulrike greenaway)

Montag, 31. Juli 2006

Gebet

...es gibt kein Ziel, man ist immer schon am Ziel. Der erfüllte Augenblick liegt in keiner Zukunft, sondern er ist immer schon da, man muß ihn nur ergreifen, indem man lernt, ganz gegenwärtig, geistesgegenwärtig zu sein.

R. Safranski, "Nietzsche"

Mittwoch, 26. Juli 2006

Schwüle

Die Schwüle wächst und wächst.
In mir tropft es wie außen.
Waschen.
Und Wachsam sein.
Waschen.
Waschen.
Vergangenheit im Eisschrank.
Füße ohne Wind.
Komisches Gefühl.
Waschen.
Wachen.
Wachsen.

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